Geschrieben von Perikles Steiff-Bär
Wir sind wieder einmal im Toni. Moses und ich erkunden das Materialarchiv. Da hat es Muster von vielen Sachen, die angeschaut und in den Pfoten gedreht werden können. Wir entdecken Mohair und Kapok und Wolle und – sag schon, Moses, na komm… Pohylester! Ja, fast… ‹Polyester›. Aber wir haben viel Spass zusammen. Aufräumen tut dann der Mensch. Dafür haben wir ihn ja.
Also, hier ist unser Korb, ich schau mich noch um aber mein Kollege will schon los und alles ausräumen, das kann er gut. Und in Pfotenumdrehen haben wir unsere Knäuel ausgebreitet. Hinten sind übrigens die Schubladen und Tafeln mit den Mustern. Man kann auch online stöbern. Braucht aber ‹Flash›, sagt der Mensch, und der kommt draus. Sagt er.
Moses greift sich Mohair. Das ist unser Fell. Mo für Mohair, Mo für Moses (der Kleine reckt seine Zwirnnase in die Höhe). Mohair sind die Haare der Angoraziege. Oh, wir sind Ziegenbären? Dann sind diese anderen Tiere also Bärenziegen? Schön. Das verbindet. Bärenziegen werden ein bis zweimal im Jahr geschoren, das heisst der Mensch schneidet ihnen die Haare ab und macht daraus Felle für uns Bären.
Mohair gibt es auch in der tragbaren Vitrine. Die kann im Materialarchiv auf den Tisch gelegt werden und dann zeigt ein Bildschirm die Eigenschaften an. Cool. Wir schauen uns noch Polyester und andere Kunststoffe an. Auch ‹Dralon› und ‹Filz› für unsere Pfoten gibt es hier.
Hier haben wir Kapok. Das ist das Material, mit dem Moses gerne gestopft wäre. Er trägt sein Polyester-Schicksal unterdessen mit bärischer Fassung. Kapok kommt von einem tropischen Baum, dem Kapokbaum. Es ist eine Samenfaser und wird aus den Fruchtkapseln gewonnen. Die Fasern haben einen leichten Bitterstoff, darum fressen sie Motten und Milben nicht. Eine natürliche Wachsschicht macht sie wasserabweisend. Früher waren Schwimmwesten mit Kapok gefüllt. Dann sind Kapok-Bären Schwimmwestenbären? Moses-Logik.
Wir spielen noch ein wenig mit den Mustern. Moses mit posiert mit seinem Hanfbüschel. Steht ihm gut, nicht? Unser Hanfbär. Ein Hänfling. Hanf ist eine alte Faser, wie Flachs. Die Menschen machen daraus Zwirn für Bärennasen. Ich habe eine Palme auf dem Kopf. Die Faser heisst ‹Bassine› und stammt aus den Blattrippen der Palmyrapalme. Die Fasern lassen sich nicht verspinnen. Aus ihnen werden Besen gemacht, mit denen Strassen gewischt werden. Haha, ein Besenbär! Danke.
Zeit zu gehen. Der Mensch hat aufgeräumt, wir können los. Der Korb ist bereit, ich setze mich bequem hin, Moses … oh, sind wir gestolpert? Ist die Zwirnnase noch ganz? Hat die Polyesterfüllung Schaden genommen? Grrmpf!
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