Geschrieben von Moses Steiff-Bär
Wir liessen uns vom Menschen zum Schloss hochtragen. Hier wohnte man herrschaftlich, und wir fanden im Turm ein Schachspiel. Dieses Spiel besteht aus 16 weissen und 16 schwarzen Figuren auf 32 weissen und 32 schwarzen Feldern. Schwarzer Bär auf schwarzes Feld, weisser Bär auf weisses Feld. Ganz einfach. Die Steiff’sche Eröffnung gewinnt immer. Wir spielen hier in den Gemächern der letzten Schlossherrin.
So sieht das Schloss von der Turmseite aus. Aus den Fenstern ganz oben sieht man ins Rheintal, also ins Land unserer Untertanen.
Im Turm gibt es ein Modell des Schlosses, bei dem die einzelnen Teile von oben an Drähten herunterkommen. Hier wird die Kuppel aufgesetzt.
Rohe Steine bilden das Fundament. Hedwig ist das alles ein wenig unheimlich, und sie flüchtet sich hinter die starke Bärenschulter.
Schattenspiele zeigen die Geschichte von Werdenberg und den Menschen, die hier lebten.
An der langen Rittertafel gibt es eine Chronik, in der ich nachschaue, was sich alles zugetragen hat.
Nun sind wir ganz oben im Turm, die Fensteröffnungen haben Drähte, damit nichts reinfällt. Wir schauen auf Unser Untertanenland. Gams, Grabs, Oberriet, Altstätten; das Rheintal.
Aha, ein Bär. Endlich wird hier meinen Artgenossen Respekt erwiesen. Der Text erzählt eine Geschichte aus 1405, es kommen Appenzeller darin vor.
Spieglein Spieglein – das Schloss spiegelt sich in der Abdeckung des Sodbrunnens im Hof.
Wir verabschieden uns vom Schloss. Unter dem Tor zum Turm versammeln sich die Gäste der letzten Hochzeit der Saison.
Wir blicken über einen Rebberg und den kleinen See auf eine rosa Kirche und die Ortschaft Buchs SG (es gibt noch mehr ‹Buchs› in der Schweiz).
Schloss und Städtchen bilden eine schöne Kulisse vor dem herbstlichen Abendhimmel. Wir beenden den Besuch bei unseren Untertanen. Der Mensch verpasst den gelben Bärentransporter und muss zu Fuss zum Bahnhof. Wir werden ordentlich durchgeschaukelt in der engen Tasche.











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