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Der Mensch lief schon seit Tagen nervös in der Höhle herum, so dass wir Bären kaum unsere wohlverdiente Winterruhe vorbereiten konnten. «Wir machen eine kleine Reise», erklärt er an einem Morgen, «wir fahren nach Werdenberg im St. Galler Rheintal.» Aha. Es windet, regnet und wirbelt vor dem Fenster. Daher sind wir gut verpackt unterwegs.

Früher reisten wir in einem Korb, dann in einer Tüte, und jetzt werden wir in einen Beutel gestopft. Dafür bleibt dein Pelz trocken, Moser. Hedwig findet es «ganz kuschelig». Immerhin haben wir die Nasen draussen und kriegen frische Luft.

Wir sind in Buchs SG und steigen vom elektrischen Bärentransporter auf einen – oh, der ist jetzt auch elektrisch – gelben Bärentransporter um. Ein vertrautes Bild.

Unser erstes Ziel in Werdenberg ist das Tourismusbüro, wo der Mensch ein Stück Papier kauft, damit er ins Museum darf, wie hier im ‹Schlangenhaus›. Ich und Hedwig reisen wie immer gratis. Bär muss man sein.

Das ist ein Torbogen, hinter dem sich ein Durchgang in der Stadtmauer befindet. Die Treppe hoch geht es zum ‹Schlangenhaus› und dem Museum.

Das Schloss und die Stadtmauer von Werdenberg sind als Modell ausgeleuchtet. Das Städtchen ist als Ganzes erhalten geblieben. 1960 gab es eine Sammlung mit dem ‹Schoggitaler›.

Eine Vitrine voll mit Bildern von Drachen, das müssen wir zuhause berichten. Diavolino und Florian sind sicher interessiert.

Dieses Leuchtpult zeigt Bilder aus der Vergangenheit von Werdenberg. Die Lupen können über die Bilder geschoben werden, Hedwig will es natürlich ganz genau wissen.

Im Schlangenhaus stellt man auch Geschichten von Auswanderern dar und zeigt in verschiedenen Zimmern, wie die Menschen früher gewohnt haben.

Wenn Bären reisen, dann hält sich Bärtrus zurück. Wir geniessen Sonnenschein und blicken entlang der Strasse vom Schlangenhaus in Richtung Marktplatz.

Dieser Torbogen gehört zum Durchgang unter dem Rathaus und ist der höchste Punkt des Städtchens, nur das Schloss thront noch darüber.

Der Blick schweift ins Land der Untertanen. Gams, Grabs, Oberriet; und unter dem Horizont liegt Altstätten. Wir haben aber noch keinen Bären gesehen. Schafe eigentlich auch nicht, meint Hedwig.