Geschrieben von Moses Steiff-Bär
Wir sind wieder einmal unterwegs. Ich, Hedwig und der Mensch. Es zieht uns in die Höhe, ganz in der Nähe von Zürich. Man sagt, das sei der ‹Hausberg› der Stadt. Man nennt ihn ‹Üetliberg› und darauf hat es Türme. Einer ist zum Besteigen, aber da muss man zahlen. Der Andere ist rot-weiss und blinkt oben gelb, wir kippten ihn ein wenig zur Seite für das Bild.
Begonnen hat die Sache aber ganz woanders. Wir fuhren mit der einzigen konezioss … konziso … konzessionierten … ah, sag ich doch, konizos … Mensch! Was für ein Wort!! Luftseilbahn des Kantons Zürich von Adliswil zur Felsenegg. Ich war der einzige konsezonisierte Mohair-Bär an Bord.
Nicht schlecht, dieses Gruppenbild. Hedwig steht ein bisschen schief in der Landschaft, aber dafür habe ich ja starke Arme. Die Steinfiguren lassen wir so, wie sie sind. Jemand hat hier etwas gebaut für uns.
Morbid, nicht? Alles Grabsteine hier. Sieht fast so aus, aber das war einmal die Gartenwirtschaft des Berggasthaus Baldern, nun stehen nur noch die Fundamente der Tische und Bänke. Es gab hier auch mal eine Burg.
Aussicht ins Tal. Die Hochhäuser gehören zur Stadt Zürich, dahinter ist der See, und dann geht es hinaus in die weite Welt. Von hier starten Paraglider. Herbst, sagt der Kalender. Sommer, sagt das Thermometer.
Ah, Verpflegung! – Einen Moment, Moses! – Ein Land… wie bitte? Landjäger? und Brot und Süessmoscht, wie sie das hier nennen. Alles für den Menschen, der mir nichts übriglässt! Ich hätte Fastentag, sagt er. Wovon soll ich denn im Winter zehren?
Ich und Hedwig wollen wissen, woher die Esswaren kommen. Wir sind hier in der kleinen Teehütte über der Falleschte – Fallätsche – und die Leute sagen, sie hätten für Tee kein Wasser mehr aus der Quelle wegen der Trockenheit. Das sei in den letzten 50 Jahren noch nie vorgekommen.
Die beiden Türme des Uetliberg sind sichtbar. Wir setzen uns für ein Portrait hin. Heute ist viel Volk unterwegs, im Zweiten Weltkrieg war das Sperrgebiet. Es hat noch Bunker aus dieser Zeit.
Ende der Wanderung. Unser roter Bärentransporter kommt aus der letzten Kurve vor dem Bahnhof. An Wochenenden fährt er alle 20 Minuten, und wir können direkt im Hauptbahnhof Zürich aussteigen. Wenn der Mensch sich dort nicht verläuft, kommen wir sogar noch nach Hause. Ja, Moses, wir schaffen das – oh, wo sind wir? Diesen Teil kenne ich nicht…
Emiliano
Was für ein schönes Abenteuer!