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Wir machten eine lange Winterpause, und viele von uns Bären haben auch im noch warmen und trockenen März geschlafen. Es fiel kein Regen, nach der Schneeschmelze sind die Wiesen eher braun als grün. Der Saharastaub machte den Himmel gelb. Unser Haushalt besteht nicht nur aus Bären und Eseln und einem Menschen, wir haben auch Löwen bei uns, und die sind schon wach. Der Mensch holte ihnen ein Buch in der Bibliothek, in das sie nun ihre Nasen stecken.

Was lest ihr? – Ein Buch über einen Löwen in der Bibliothek. – Können Löwen lesen? – Löwen können alles! – Und was tut ein Löwe in der Bibliothek?

Ein Löwe bewacht den Arbeitsplatz des Menschen.

Ein Löwe hilft in der Buchbinderei der PBZ aus. Die Maschine zum Schneiden stammt aus dem Jahr 1932, und hier werden im Jahr 9,600 Bücher gebunden.

Ein Löwe hilft beim Einfassen der Bücher. Sie brauchen diesen Schutz, weil Bären mit ihren Tatzen immer alles zerkratzen.

Wir zerkratzen nicht! Wir sind sorgfältig! Und wenn in einem Buch kein Bär vorkommt, ist es nicht komplett!

Ein Löwe reicht für ein gutes Buch! – Ein Bär muss her! – Löwe reicht! – Bär her! – Es heisst ‹Ein Löwe in der Bibliothek› und nicht ‹Ein Bär in der Bibliothek›. – Bären können auch in die Bibliothek!

Ein. Löwe. Reicht. Für. Ein. Gutes. Buch.

Ich zeig’ Dir wo der Bär das Buch holt … versuche es doch … brumm … roaar … hmpf … autsch … OI!!!

Siehst Du, Bär? Der Löwe hat Hilfe geholt. – Ich hätte gebrummt, und es wäre auch gut gekommen. – Gibt es ein Buch über einen Bären in der Bibliothek? – Keine Ahnung. Schicken wir den Menschen mal auf die Suche!


Michelle Knudsen · Kevin Hawkes: Ein Löwe in der Bibliothek! Aus dem Englischen von Seraina Maria Sievi. Orell Füssli Kinderbuch, Zürich 2017 / 3. Auflage 2018. | www.orellfuessli.ch | Im Original: Library Lion ©2006 Michelle Knudsen & Kevin Hawkes. — Abbildungen Buch mit freundlicher Genehmigung dtv Verlag München