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Zu dritt brechen wir im grünen Bärentransporter auf, den kleine schwarzen Diavolino nehmen wir zur Sicherheit in die Mitte. Unser Ziel ist eine Ruine mit dem Namen ‹Alt-Wädenswil›, die aber auf dem Gebiet der Gemeinde Richterswil liegt, was früher aber Teil der Herrschaft Wädenswil war. Die Burg gehörte den Freiherren von Wädenswil, von denen viele ‹Rudolf› hiessen, und die 1300 ausstarben. Das Ritterhaus Bubikon kaufte 1287 die Burg. Sagt unser Mensch, und der las es in einem Buch.

Wir folgen der kleinen Strasse zur Ruine, welche die Grösste im Kanton Zürich ist. Links im Bild ist der ehemalige Freiherrenturm, rechts sieht man die ehemaligen Bauten der Johanniter.

Diese Tafel steht am Fuss der Ruine und zeigt die Geschichte der Burg. Das dunkle Fünfeck ist der älteste Teil des Bauwerks. Ein Modell davon steht im Ritterhaus Bubikon. Diavolino flattert irgendwo herum, ich instruiere Oscar.

Das ist ein Plan der Anlage mit den Bauphasen. Man baute während 250 Jahren.

Aha, hier hat er sich niedergelassen. Das ist eine Öffnung in der Mauer des Johanniterhauses, welches um 1450 gebaut worden war.

Bären und gelbe Blumen passen gut zusammen, meint Burgbär Herrmann. Die Ruine ist teilweise wild überwuchert, es hat leider auch viele Brennesseln.

Burgbär Oscar hat seine Nase auch an einer Blume. Wir befinden uns auf dem Platz innerhalb der Mauern des Johanniterhauses. Ausserhalb davon sieht man noch Reste der Zwingeranlage.

Zu einer Burg gehört ein Brunnen. Wir schauen durch die Gitter hinab bis auf den Grund. Der Brunnen befindet sich zwischen den beiden Bauten in einem Graben. Die gesamte Anlage steht auf zwei Felsköpfen.

In der Ruine gibt es keinen Lift. Mann und Bär klettern über Steinstufen und Mauern. Die Treppen sind nicht gesichert, es ist Vorsicht geboten. Diavolino sitzt schon oben.

Ah, die Aussicht auf Unsere Untertanen entschädigt doch vieles!

Da unten ist die ‹Eichmühle›. Im Spätmittelalter hiess der Hof ‹Lutringen›, später ‹Mühle unter Eichen›. Heute ist dort eine Wirtschaft. Der Bach unten im Tal heisst ‹Reidbach›.

Wir überblicken Unser Herrschaftsgebiet. Im Hintergrund sehen Wir den Hof Neugut mit Wohnhaus und Nebenbauten. Sie sind Teil der Liste der Kulturgüter in Wädenswil.

Das ist Unser Freibärenturm. Es ist der Anblick, der sich Unseren Untertanen bieten, wenn sie Uns ihre Aufwartung machen. — Les Ours / Herrmann


Alle historischen Angaben stammen soweit nicht anders vermerkt von Peter Ziegler. Quellen: https://www.baukultur-waedenswil.ch und Ziegler, Peter: Die Johanniterkomturei Wädenswil 1287 bis 1550. Verlag Baumann zum Florhof AG, Wädenswil, 1987

Plan der Burg: Bitterli, Thomas / Grütter, Daniel – Alt-Wädenswil: Vom Freiherrenturm zur Ordensburg [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 27] | Basel, 2001 | S. 20 | überarbeitet und Bauphasen eingefügt von O. Steimann, 2002/2008 (aus burgenwelt.org)