Geschrieben von Les Ours
Das ist mein erster grosser Ausflug alleine mit dem Menschen, und auch gleich meine erste Schreibaufgabe. Ich bin ein wenig nervös. Unsere Reise beginnt früh am Morgen, der Mensch hat ganz kleine Augen. Im Rucksack sind Kamera und Schreibsachen, im Beutel – Moses würde reklamieren – sitzen der Bär und eine Banane und eine Wasserflasche. Im Laufe des Morgens kommen noch andere Lebensmittel dazu.
Wir sind in Zweisimmen, wo sich der Mensch einen Kaffee holt, und steigen in einen anderen Bärentransporter um. Es ist die MOB, die von hier aus weiterfährt; der Waggon ist korrekt bemalt. Ein gutes Zeichen.
Unsere Reise führt nach St. Stephan im Simmental. Hier gibt es jedes Jahr ein ‹Hunterfest›, denn auf dem Flugplatz wohnt ein flugtüchtiger Hawker Hunter, der weiss gestrichen ist. Es hat fliegende Gäste und viele Besucher zu Fuss.
Hier sitze ich vor einigen De Havilland DH 82 Tiger Moth. Die Flugzeuge stammen aus den Dreissiger und Vierziger Jahren, sie dienten im Militär als Trainer und werden heute noch zivil geflogen. Zwei Personen haben Platz, sie sitzen an der frischen Luft. Der Tank ist oben zwischen den Flügeln.
Ein Hermann und eine Motte. Ich, deutscher Bär, auf einem Englischen Flugzeug, und unsere Engländer sitzen zuhause. Täusche ich mich, oder kann sich der Mensch ein Grinsen nicht verkneifen?
Diese alten Flugzeuge finden den Weg nicht alleine und müssen begleitet werden. Hier sind gleich zwei Menschen nötig.
Wir treffen ‹Ted› und halten das gleich im Bild fest. Die beiden anderen Kollegen von Samuel haben wir auch kurz gesehen, sie waren allerdings beschäftigt.
Es brummt so schön am Himmel. Vorne drei Beech 18, hinten die DC-3. Eine Mutter und ihre Kücken. Die Maschinen gehören der Classic Formation.
Regen über dem Flugplatz. Der Bär sitzt mit Ohrstöpseln ‹im Schärmen› wie sie hier sagen, der Mensch hantiert draussen mit der Kamera. Englisches Wetter, Englische Flugzeuge.
Nochmals gross und klein. Der ‹Papyrus› Hunter fliegt voraus, die PC-7 folgen. Wer passt auf wen auf?
Der Hunter, ein Englisches Flugzeug, darf aber auch alleine fliegen, und er tut das ganz gerne. Der Pilot kurvt elegant um die Berge und der Mensch freut sich.
Gut gemacht, Flugzeug. Der Hunter ist gross genug, um alleine herum zu rollen.
Dann brummt es nochmals von rechts. Neun ‹Tiger Moth›, ganz England ist in der Luft. Es gibt eine Vereinigung mit dem Namen ‹Tiger 9›, welche diese Formation fliegt. Stationiert sind sie für ihren Besuch in der Schweiz in Thun.
Dieses Flugzeug kommt ursprünglich aus der ehemaligen Sovjetunion. Es ist ein grosser Doppeldecker mit der Bezeichnung Antonov An-2, diese Maschine heisst ‹Rusalka› und steht in Birrfeld. Sie fliegt uns zum Abschied über die Köpfe. Wir sind hier am Bahnhof St. Stephan, die gelben Leuchten gehören aber zur Piste des Flugplatzes. Der Regen hat aufgehört. – Herrmann
Teddy B
Schöner und spannender Beitrag! Auch die Bilder sind top geworden. Schön, dass sich Menschen und Bären so gut verstehen… 🙂