Geschrieben von Basil Bär
Ah, das Theater. Ich habe die Jungs schon ein-, zweimal begleitet. Als Bärater natürlich, das ist im Schaugeschäft so. Die Bären machten das gut, mit mir im Hintergrund und Schaf Hedwig in den Armen von Moses als Glücksbringer. ‹Maskottchen› nennen das die Menschen. An die Dernière reiste ich dann auch mit. Das war ganz lustig, aber etwas frisch, da unser Auftritt draussen auf dem Balkon zum Hof stattfand. Und es war kälter als zu Weihnachten.
Moses braucht noch ein wenig Hilfe. Hier liegen verschiedene Ersatzteile herum, die er dann im Theater präsentieren muss. Damit wird die Geschichte des Teddybären gezeigt. Uns gibt es seit 1902/1903; entstanden sind wir gleichzeitig in den USA und in Deutschland.
Auch Perikles hat viel Material ausgebreitet. Der Kartonzylinder ist unsere Stimme, wir sind alles Bauchredner. Holzwolle dient zum Stopfen, vorne liegt ein Glasauge. Ich habe auch Glasaugen; die Bären heute müssen mit Plastikaugen vorlieb nehmen.
Wenn Moses mit den grossen Handschuhen fuchtelt, wird die Lage ernst, und ich muss für Sicherheitsabstand sorgen. Die Handschuhe gehören natürlich nicht ihm, aber er probiert gerne alles aus. Edward trägt einen Propeller, den der Mensch dann suchte, weil er ihn für seine Verkleidung brauchte. Edward kam ein paar Mal zu den Proben, für die Aufführungen stiess aber Percy zu uns.
Reisen mit Schauspielbären. Wir sitzen eng aufeinander, die Fresstüte von Moses und das eingesperrte Wasser des Menschen nehmen viel Platz ein. Ist aber ideal, um die Szenen zu besprechen. Im Hintergrund fährt ein schönes gelbes Tram vorbei. Ich habe auch ein gelbes Fell.
Das also war das Ziel. Ein Dutzend Aufführungen. Man traf sich in der alten Kaserne in Basel zu den Proben. Gespielt wurde aber in der Puppen- und Bärenklinik. Irgendwie ist uns am Schluss noch Schaf Hedwig abhanden gekommen. Wer hat sie gesehen?
Und Moses? Nun, wenn ich ihn suchen muss, dann weiss ich unterdessen, wo er zu finden ist – immer dort, wo eine Tüte oben offen und unten etwas Essbares drin ist. Ich wundere mich, wo er das alles verstaut. Sein Gewicht ist immer gleich. «Gute Gene» brummt er. Jaja, Steiff und so. Kennen wir. Ich bin nicht von Steiff und habe auch gute Gene.
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