Bären schauen

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Was soll ich sagen? Bin ich froh, dass meine Mitbären im Museum überleben und ein friedliches Dasein geniessen dürfen, nach vielen Abenteuern in stürmischen Zeiten? Oder soll ich mich daran erinnern, wie ich auch mal durch das Glas einer Vitrine auf das Leben draussen geschaut habe, nach langer feuchter Dunkelheit? Im Museum schauen Menschen an Bären die Menschen anschauen die Bären … nun ja. Manchmal teilen wir die Ausstellungen auch mit Puppen und ihren Möbeln und Kleidern und Perücken. Puppen gibt es schon länger als uns Bären.

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Das ist ein Bild aus dem Spielzeugmuseum Thun. So wurden Spielsachen früher gemacht. Vater und Sohn am Tisch, und viel haben sie nicht zum Leben. Was sie herstellen, können sie sich selbst nicht leisten. Spielsachen, nicht Spielwaren.

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Dann kamen die Spielsachen in die gute Stube mit feinen Möbeln, schönen Kleidern und einem edlen Teppich. Wenn ein Bär aus dieser Zeit noch lebt, dann hat er einen grossen Wert, sagen die grossen Menschen. Den kleinen Menschen ist das egal, die spielen einfach drauflos. Das tut dann manchmal schon etwas weh.

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Brugg mit Percy und Seniorbär Alois, wir haben Platz genommen im Tigerfinkli-Sessel. Eher ein Leopardenmuster, aber wenn die Menschen dazu ‹Tiger› sagen dann lassen wir ihnen die Freude. Well at least it doesn’t bounce brummt Percy. Das Museum ist nur alle fünf Jahre geöffnet. ‹Mutzli›, das ist die Marke von Alois. Er ist der dunkelste von uns und hat das rauste Fell und brummt schweizerisch. Ist aber ein lieber Kerl, noch ganz fit für sein Alter. Seine Stimme ist nicht mehr so gut, und in ihm drin ist auch kein Kapok, dafür Holzwolle. Und er hat Glasaugen! Ich bin neidisch.

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Das hier sind ganz einfach gemachte Tiere, im Spielzeugmuseum Riehen, schön aufgereiht im Glashaus. Ein Osterhase ist auch im Stall. Solche Tiere wurden aus Knochen oder Holz geschnitzt. Der Mensch sah viele Puppen, und viele Zinnsoldaten, die aber nur Zinnsoldaten sind, wenn sie flach sind. Sonst sind es Bleisoldaten.

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Es hatte einst eine Sammlung in diesem Museum, jetzt liegt nur noch dieser Kollege in seinem Wagen. Ein Traumwagen – Mensch, wann kaufen wir so einen? Und so schöne Bettwäsche?

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Ah, Baden, das Teddybärenmuseum, in einem alten Haus mit einen Geheimgang, der aber zugemauert ist, weil sonst Menschen dort hineinkriechen wenn sie meinen es sei eine Bärenhöhle und dann nicht mehr herausfinden oder am anderen Ende in den Fluss fallen. Nasse Menschen duften immer etwas seltsam.

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Wir waren mit dem grünen Bärentransporter in Sempach in einem alten Haus, in dem ein Teddybärenmuseum ist. Ich sah viele Brüder aus der gleichen Firma wie ich. Der Mensch bekam Glasaugen und guckte ziemlich plüschig aus seinem Hilfsfell. «So viele Bären im Haus!» meinte er; jaja schon gut, die sind alle hinter Glas, und keiner ist wie ich. Was will der Mensch dann noch? Hinter Glas?

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1 Kommentar

  1. Schön, gäll, das Teddybärmuseum Baden! Es ist halt das einzige Teddybärmuseum, das ich persönlich besucht habe, schau Dir doch meine Eindrücke an: https://www.teddy-b.ch/ausflugsziele/teddybaermuseum-baden-ag_familientreffen/

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