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Ich und Hedwig sind wieder unterwegs, mit dem Menschen im Schlepptau. Er wohnt jetzt seit fünf Jahren mit mir zusammen. Der Beutel ist schwarz und aus Stoff, wir reisen nicht einmal unbequem. Im Korb wäre es trotzdem schöner, aber Bär kann nicht alles haben. Mit dem grossen Bärentransporter geht es nach Chur, wo wir umsteigen in einen roten Wagen, den wir schon mal mit unserer Präsenz beehrt hatten. Dieses Mal steigen wir aber nicht um in Tussis – Thusis, Moses! – sondern bleiben sitzen und fahren auf der Albula Linie weiter. Die gibt es seit 1903.

Ein enges Tal, dann ein neues enges Tal. Meine blaue Schleife fährt über den Landwasserviadukt. Diese Steinbogenbrücke macht einen Bogen und ist 65 Meter hoch. Wir reisen von Tuss … Thusis … über Fisi, Fisu … Filisur … nach Bärgün – Bergün – Namen haben die hier! Die Linie führt weiter bis St. Moritz. In Fisilur hat es eine Abzweigung nach Davos.

Aha, Ziel erreicht. Bärgün – Bergün – nein, Bärgün, es hat jetzt einen Bären hier. Dieser Ort ist Teil vom UNESCO Welterbe. Darum steht hier eine grosse Tafel. Es gibt auch ein Kurhaus.

Direkt beim Bahnhof steht das Bahnmuseum. Das war früher das Zeughaus. Jetzt sehen wir die Geschichte über den Bau der Bahnlinie und die Technik der Bärentransporter auf Schienen. Es gibt auch eine grosse Modellanlage in der Spur 0m. Die RhB hat Meterspur.

Hedwig hat etwas aus Wolle entdeckt und posiert damit. Die Wolle saugte das Öl auf in den Lagern der Achsen.

Die Bärentransporter fahren elektrisch. Dazu braucht es einen Fachbären für Starkstrom. Wer hier ungefragt reingreift, riskiert ein Loch im Filz der Tatze.

Hier wurden Weichen gestellt und Signale geschaltet. Alte Technik, heute machen das Computer. Es hat viele solche originale Sachen im Museum; man darf auch Knöpfe drücken und in Tunnels reinkriechen.

Ich stütze ein Stück Schiene aus dem Jahr 1914. Sie stammt von der Strecke Chur – Arosa und ist 2005 gebrochen.

Es gibt auch Kleider zum Probieren hier, aber nichts in meiner Grösse. Der Hut sitzt schief, hat nur zwei Streifen, und der Spiegel reicht nicht zu den Füssen. Oh, ein Hut mit Bär…

Rundgang beendet. Wir nehmen Platz in den Fohtö oder so – Fauteuils – das sind alte Bänke aus der ersten Klasse. Meine blaue Schleife macht einen guten Kontrast.