Geschrieben von Basil Bär
Letztes Jahr waren wir im Alten Botanischen Garten und ich entdeckte einen Wegweiser zum ‹Bärenbrüggli›. (Die Schweizer und ihr -li – die Brücke ist klein, darum sagen die Menschen hier «Brüggli». Das gilt aber nicht für uns Bären: Nenne Moses mal ein «Bärli», und der brummt dir eine ganze Oper ins Ohr!) Wir begeben uns also wieder zum besagten Wegweiser und wollen nicht nur das Brüggli erkunden, sondern auch den Schanzengraben und die ‹Bärengasse›.
Die Treppe führt zum Schanzengraben hinab, der ist entlang der Sihl gebaut und war einst Teil der alten Stadtbefestigung. Hinter mir liegt der Alte Botanische Garten.
Das ist der Weg entlang des Schanzengrabens. Boote und Schwäne teilen sich den Fluss. Ganz vorne ist das Geländer des Bärenbrüggli erkennbar.
In Zürich ist alles schön ordentlich angeschrieben. ‹01F/W17› aus dem Jahr 1974 bedeutet Kreis 1, Fussgänger über Wasser, Nummer 17. Das ist die Plakette für die Schanzengrabenpromenade. Das Brüggli hat die Bezeichnung 01F/W03. Schon 1930 war hier eine Brücke, 1974 wurde sie neu gebaut.
Der Wegweiser sagt dasselbe, und ist auch noch reich dekoriert. Im Hintergrund sieht man viel Laub.
Da kommt das Laub her. Ich leuchte gelb und ergänze das helle Grün der grossen Trauerweide.
An der Kreuzung von Bärengasse und Schanzengraben finden wir einen hübschen Brunnen. Die Wasserversorgung der Stadt Zürich gab ihm die Nummer 1065, der Ort heisst ‹Bärenplätzli› an der Bärengasse 29 und stammt aus dem Jahr 1982. Er ist aus Carraro-Marmor gebaut. Pro Minute kommen 3.6 Liter Wasser aus der Röhre, und jeder Sperling aus den Bäumen in der Nähe badet hier!
Nicht schlecht, so ein Bär auf der Schanze. Wertet jedes Stadtbild auf. Hinter mir ist einer der vielen blau-weissen Bärentransporter sichtbar, die tragen allerdings Löwen im Wappen.
Das sind zwei ganz berühmte Häuser aus dem 17. Jahrhundert. Sie tragen die Namen ‹Zum Schanzenhof› und ‹Zur Weltkugel›. Ursprünglich standen sie 65 Meter weiter östlich auf der anderen Seite der Talstrasse, 1972 wurden sie verschoben, damit sie erhalten werden konnten. Heute sind das JULL und die Volkshochschule hier zuhause. Es gibt auch ein Cafe Miyuko, aber das hatte leider geschlossen. Also keine Scones und Tee für den Menschen. Früher standen auch die Häuser ‹Zum weissen Bären›, ‹Zum roten Bären› und ‹Zum schwarzen Bären› an der Bärengasse. Ist alles weg.
Zürich baut, oder wird gebaut, und unser Spaziergang endet an einer weissen Wand mit einer Anleitung zur Umleitung.
Die Bärengasse beginnt hier bei der Bahnhofstrasse 31. Da herrscht viel Verkehr, und viele Menschen wuseln herum, aber ich bin der einzige Bär weit und breit.
Wir bedanken uns bei der Wasserversorgung der Stadt Zürich für die Auskunft zum Brunnen und beim Brückenmeister für die Informationen zur Plakette
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