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Basel. Wir fahren wieder nach Basel, dieses Mal mit einem deutschen Zug. Ich reise in der Jacke des Menschen und schaue vorne heraus, wie ein Baby, aber so hat der Mensch die Hände frei, um den Schirm zu halten, damit ich nicht nass werde. Ich bin Regen gewohnt aber ich bin nicht weatherproof, wie sagt man, ‹wettergeprüft›? Nein, ‹wetterfest›. Ah, thank you.

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Wir sind hier in Kleinbasel, bei der Matthäuskirche, in einem italienischen Café. In der Nähe hat es ein Koffertheater. Der Mensch macht wie immer einen Berg aus seinem Hilfsfell, und ich geniesse den Blick aus die – das? I enjoy looking out of the window. Deutsch hat viel zu viele Fälle. Dann wir sehen die ersten Menschen auf dem Platz vor der Kirche. Es windet, aber es regnet nicht. Es ist Kleinbasler Bärentag.

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Von weit her tönen Pipes and Drums, aber mit anderen Instrumenten, und angenehmer. Die Pipes sind ‹Piccolos› und die Drums sind die Trommeln der Tambouren. Dann werden kleine Wimpel sichtbar, die über Autos und Gebüschen schweben; sie umrunden die Kirche und kommen auf den Platz. Mittendrin der Bär. Es wird der ‹Bären-Blues› gespielt. Kinder aus dem Bläsi-Schulhaus tanzen.

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Hier soll der Bär zum ersten Mal getanzt haben. Wir gingen aber nicht hinein. Es ist eigentlich eine Bärin, die tanzt, im Costüm ist versteckt eine Frau. Es gibt zwei Frauen, die am Umzug tanzen, sie wechseln sich ab. Das Fell wiegt 55lbs wenn es nicht regnet, sonst mehr. Acht Schaffelle sind hier verarbeitet.

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Ein Stück weiter gibt es Pause. Wir haben eine Eskorte von fünf Polizisten zu Fuss. Dazu vier Gesellen in schwarz-weissen Kleidern. Das sind die ‹Ueli›. Die haben sogar eigenes Bier. Lucky them. Der Wind ist weg, dafür ist der Regen da. Ich darf auf der Trommel eines Tambour ausruhen. Thank you for the hat!

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Weiter geht der Marsch, und der Tanz. Wir sind hier bei der Theodorskirche. Der rot-gelbe Mann hat eine Renaissance-Basstrommel. Das gefaltete Alphorn ist ein ‹Büchel› und kommt aus dem Muotatal, sagt der Mann der hineinbläst.

Die Bärin ist auch in der Dämmerung aktiv. Im Sommer ist sie aber eingelagert, zusammen mit den Costümen und den Wimpeln und den Steckenlaternen. Sie macht Sommerschlaf, nicht Winterschlaf. Dann klimpert es auf dem Trottoir, weil ein Ueli die Münzen verliert, die er von den Zuschauern einsammelt.

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Wir sind hier auf der ‹Claramatte›; die Bärin zieht weiter zur Kaserne und dem grossen Nachtessen. Dann ist auch das ganze Bärenspiel mit auf der Bühne, und es gibt Reden. In der Nacht zieht die Bärin um die Häuser. Brambach-Stadt und Duvanel-Land. Der Mensch und ich ziehen zum Bahnhof.