Geschrieben von Basil Bär
Mein Seidenband steht mir gut. Zeit also, damit in die Welt zu gehen. Ich bin nicht alleine unterwegs, der Mensch stopfte noch einen Kollegen in die Tasche. Ist etwas eng aber geht ganz gut. Und zwischendurch dürfen wir an die frische Luft.
Der Kollege ist der Neue, der seit einiger Zeit bei uns wohnt. Kam einfach eines Tages mit dem Menschen nach Hause, keine Ahnung, wo er die immer findet. «Hier!» brummt Bär und deutet auf einen Plan. Das sei in der Bibliothek der PHZH. Nun denn.
So, die Fähre heisst ‹Romanshorn› und wir geniessen die Aussicht. Alles Sonne, alles schön. Wir sind die beiden einzigen Bären, auf dem Oberdeck – ob in den Autos welche eingesperrt sind, wissen wir nicht. Der Neue – ‹Matthias bitte!› brummt er, ‹M› für ‹Maskenbär› – hält seine Tatze in den Wind und sagt dem Kapitän, wo er hinfahren muss. Also scheu ist der nicht.
Friedrichshafen, da waren schon andere von uns, man sollte das in ‹Bärenhafen› umtaufen. Wir machen Pause im Restaurant, dann trägt uns der Mensch im Zeppelin Museum in ein Zimmer mit einer Vitrine. Nichts für Moses, darum blieb er zuhause, und ohne seine Hedwig geht er sowieso nirgends hin…
Wir werden ausgiebig begutachtet und der Mensch erklärt, was es zu erklären gibt, und füllt für uns Karteikarten aus, also sind wir wichtig. Wir werden Teil einer Ausstellung zum Thema ‹Kult› und bleiben hier! Fort von zuhause… tschüss Mensch. Mach’s gut ohne uns. – Dann werden wir in ein Büro getragen. Viele ‹Aaah› und ‹Oooh› ertönen. Das gilt sicher meinem Seidenband. Erst ein solches Accessoire macht aus einem Teddy einen richtigen Bären.
Ein Bild von uns aus dem Büro im Zeppelin-Museum im Juli. Wir sind Nummer 39 auf der Gästeliste und werten den Schreibtisch auf.
Foto Schreibtisch © S. Lipski, Zeppelinmuseum
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