Passfahrt (5) – Schweizer Wetter

Geschrieben von Edward Merrythought

Ein Tag im Herbst, Moses suchte aus das Wetter, und er hat es gut gemacht. Die Sonne scheint in den Korb, wir sind trocken unterwegs und geniessen gute Sicht auf die Schweiz. Wir haben zwei Fotoapparate dabei, one for each bear. Wir leihen sie zwischendurch dem Menschen aus, so dass er ein wenig üben kann.

Das ist keine Windmühle, wir sind nicht in den Niederlanden. Es ist eine Turbine die macht Strom aus Wind. Wir sind hier unterwegs zum Nufenen. Alle Täler sind voll mit Stromleitungen.

Elevenses auf dem Nufenen. Schon Freund Pooh wusste, wie wichtig die kleine Stärkung ist im Vormittag (im? Moses, stimmt das? Weiss nicht – Hauptsache Essen im Korb). Der Mensch trinkt eine dunkelbraune Brühe. Es ist nicht Tee. «Das ist Kaffee», behauptet er. Well, then.

Das Ortsschild flitzt vorbei, irgendetwas mit einem Baum. Hey, da vorne gibt es einen Bären! Moses ist ganz aufgeregt. «Mensch Mensch, da müssen wir unbedingt hin»; «kein Geld», sagt der Mensch. «Spiel doch Lotto», antwortet Moses. «Da gewinne ich nie etwas.» – «Du musst nur die richtigen Zahlen ankreuzen.»

Ah, Sonne auf dem Grimselpass. Moses, ganz vorbildlich, klemmt dunkle Gläser sich auf die Zwirnnase. Der Mensch wühlt in seinen Sachen, «wo ist denn bloss meine Sonnenbrille hingekommen» hören wir ihn murmeln.

Moses meint, da seien wir schon einmal gewesen, als es regnete. Ja stimmt. Die Häuser bilden die Ortschaft ‹Gletsch›, und sie sind geschützt als Ortsbild. Früher war der Rhône-Gletscher im Tal unten. Das sieht man auf alten Postkarten und Fotografien.

Moses macht ein Bild aus dem Korb. Es zeigt ein Stück Himmel, ein Stück Berg, ein paar Drähte damit die Eisenbahn fahren kann, eine Tasse mit der Brühe für den Menschen und ein Stück von mir. Er macht viele solche Bilder. ‹Bärenkunst›, nennt er sie. Wir sind hier in Oberwald, am Bahnhof.

Noch ein Pass. Der letzte Alpenpass für dieses Jahr. Ab hier spricht die Schweiz Italienisch wenn man von Norden kommt: ‹San Gottardo›. Früher war hier eine Festung. Jetzt es gibt ein Museum und einen kleinen See. Tief drinnen im Berg sind Tunnel für Eisenbahn und motorisierte Bärentransporter.