Geschrieben von Les Ours
Es soll Bären geben, die haben noch nie ein Buch gesehen. Ich meine, ein richtiges Buch, in das bär zuerst seine Nase stecken kann, um den Duft zu erforschen. In dem geblättert werden kann und in dem eine oder mehrere Geschichten erzählt werden. Ein Buch mit Umschlag, Titel, Text und vielleicht auch Bildern, so wie es früher aus der Werkstatt kam. Nicht so ein leuchtendes Brett, das an die Steckdose gehängt werden muss. Das duftet auch nicht, ausser es wird mit Honig eingestrichen.
Wohin aber mit den Büchern, die gelesen sind? Wir Bären haben ein gutes Gedächtnis und können uns alles merken. Unser Mensch aber stapelt die Bücher, und manchmal auch uns Bären, aber das ist eine andere Geschichte.
Es gibt eine Organisation, die sich ‹bookcrossing› nennt. Menschen können ihre gelesenen Bücher dort ‹freilassen›, wie es heisst. Jedes Buch erhält einen Zettel mit Absender und wird dann an einen Treffpunkt hingestellt.
In Zürich grüsst bei der Tram-Haltestelle ‹Löwenbräu› an manchen Tagen ein Kühlschrank aus einem Hauseingang. Es hat Bücher für Erwachsene und im Gefrierfach auch Bücher für Kinder. Hier zum Beispiel ‹Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt›.
Dieses Gestell steht im Warteraum des Bahnhofs Langnau-Gattikon. Einst war da ein viel grösseres Gestell mit mehreren Etagen, aber dann kamen einige Idioten und haben es zerstört. Es wird betreut durch die Bibliothek Langnau.
Ich kann mich nicht so recht entscheiden, welches Buch ich mitnehmen soll. Das ist eine Auswahl aus der Telefonkabine beim Gemeindehaus in Wollerau. Im Frühling 2020 war das ein viel besuchter Ort.
Wohin mit den gelesenen Büchern aus unserer Höhle? Ich mache eine Auswahl und lege sie bereit. Dann gehen sie wieder auf eine Reise und wir bringen sie in den Bücherladen des Rotary Clubs in Rapperswil, wo neue Nasen in sie hineingesteckt werden.
So sieht das aus in diesem Buchladen. Der Sessel ist für den Bären, die Menschen suchen sich Bücher aus. Ich gebe gerne Tips. – Für Les Ours schreibt Maximilian Steiff







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